Karten als unverzichtbare Werkzeuge (4/15)
Wie bereits erwähnt, sind Karten sowohl für den Historiker als auch für den Schatzsucher sehr wichtig.
Sobald sicher ist, dass ein Areal gründlich abgesucht wird, erstelle ich eine Karte im großen Maßstab. Sie hilft mir, mich zu orientieren und Fundplätze zu markieren. Das hier besprochene Areal ist etwa 400m x 500m groß. Durch die Bewaldung und die zahlreichen Hügel ist es sehr unübersichtlich. Gewöhnlich beträgt die Sichtweite nicht mehr als 50m.
1:25.000 ist, von möglichen Ausnahmen in einigen Bundesländern abgesehen, der größte Maßstab für käufliche topographische Karten in Deutschland. Dieser Maßstab ist für den Reliktejäger viel zu klein. Maßstäbe von 1:1000 oder 1:2000 sind angemessen. Auch aus urheberrechtlichen Gründen verwendet man in Veröffentlichungen besser seine eigenen Karten.
Reliefkarte 1:5000
Das Bild zeigt das Relief des Totenkopfhügels in Graustufen. Je heller das grau desto höher der Punkt. Zu dem Hügel gehören eine Spitze im Südosten und eine Doppelspitze im Nordwesten.
Erweiterte Reliefkarte 1:5000
Die oben abgebildete Reliefkarte wird nun um Wege (schwarz), ehemalige Wege (schwarz gestrichelt), Waldgrenzen(grün), die Grenzen des Suchgebietes (lila) sowie Symbole für Häuser, tote Bäume, Hütten und Hochsitze ergänzt. Die nebenstehende Abbildung ist das Resultat. Diese Karte ist die Basis für die nachfolgend gezeigten Fundkarten.
Wege erscheinen zickzackförmig, weil ich sie mit Kompass und Schrittmaß vermessen habe. Diese lowtech-Methode ist erstaunlich genau. Obwohl GPS ein tolles Werkzeug ist, erachte ich die Schrittmaß-Kompass Methode überlegen, sofern schwierige Empfangsbedingungen (Hügel, Wald) herrschen, das Suchareal klein ist und die Funddichte groß ist.
Ein Wort der "Warnung". Alle Karten, auch die amtlichen, enthalten kleine Fehler. Diese sind so klein, dass sie für den Durschnittsbenutzer (Wanderer etc.) irrelevant sind. Als Hobbyarchäologe, der an die Genauigkeit höchste Anforderungen stellt, sollte man sich dessen jedoch bewusst sein.
Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu