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Maschinenpistole PPSH 41 (5/6)

PPSH 41

PPSH 41, Auffindsituation

Der Bach hat ein kleines Tal in den Boden gefressen. Natürlich suchte ich nicht nur das Bachbett, sondern auch die Ufer und die Hänge des etwa 5-10m tiefen Tales ab. Es war an einem dieser Hänge, als ich die Suchspule hoch über meinem Kopf schwenkte und der Detektor einen Ton von sich gab. Wie meist suchte ich im Allmetallmodus. "Wahrscheinlich wieder Müll", dachte ich, weil das meistens bei großen Metallobjekten im oberen Hangbereich an diesem Suchort der Fall war. Aber als ich noch oben schaute, wurde ich von diesem lieblichen Anblick begrüßt.


Fundzustand

PPSH 41, Fundzustand

Zunächst konnte ich das kaum glauben. Konnte des sein? Bevor ich das Objekt berührte machte ich das obige Bild. Dann entfernte ich es behutsam aus der Erde. Ich war sprachlos. Was für ein Fund! Eine russische Maschinenpistole PPSH 41 in wunderbarer Erhaltung. Kein Verschluss, kein Magazin, kein Kimmenschutz, kein Abzugsmechanismus, aber sonst komplett.

Die Waffe

Diese Waffe war typisch für den russischen Soldaten der Jahre 1943-45. Im Gegensatz zur deutschen Militärführung legten die Russen früh großen Wert auf Maschinenpistolen und produzierten sie in großer Stückzahl (etwa 5-6 Millionen), insbesondere nach 1943, als ihre Waffenindustrie zunehmend leistungsfähiger wurde. Im Nahkampf, z.B. in Wäldern und Gebäuden, war das die perfekte Waffe. In Kampf um und in Stalingrad, der im Winter 42/43 stattfand und den Wendepunkt des Krieges markierte, war genau das die hauptsächliche Kampfform. Die deutsche MP 40 war der PPSH 41 unterlegen. Die Deutschen versuchten die PPSH 41 zu kopieren oder sie für die deutsche 9 mm Munition anzupassen, aber das gelang nicht. Daher waren die deutschen Soldaten stets froh, wenn sie an eine Beutewaffe dieses Typs kamen. Auf diese Weise wird wohl auch dieser Fund nach Deutschland gekommen sein.

Vielleicht auch aufgrund dieser Erfahrung führten die Deutschen in 43 und 44 eine neue Art Schnellfeuerwaffe ein - das Sturmgewehr. Obwohl die frühen deutschen Modelle nicht sehr verlässlich waren, wurde dieser Waffentyp später weltweit extrem erfolgreich. Sein wohl bekanntester Vertreter ist das AK 47 - die berühmte Kalashnikov - die u.a. vom deutschen Sturmgewehr 44 inspiriert worden war.

Der wohl einfachste Weg eine Maschinenpistole von einem Sturmgewehr konzeptionell zu unterscheiden ist die Munition. Die Patronenlänge von Sturmgewehren (typisch 7.62 x 39 mm) liegt zwischen der kurzen Munition für Pistolen und Maschinenpistole (z.B. 7.62 x 25 mm Tokarev wie bei der PPSH 41) und den langen Gewehrpatronen (z.B. 8x57mm beim deutschen Karabiner 98).

Nach dem 2. Weltkrieg verloren Maschinenpistolen zugunsten der Sturmgewehrs an Bedeutung. Während des Krieges wurden sie jedoch so häufig von den Russen verwendet, dass die PPSH 41 geradezu als Symbol russischer Infanterie angesehen werden kann. So viel zu der Rolle dieses Fundes in der Kriegsführung und der Waffengeschichte.

Der obige Stärkebericht der Division zeigt, dass Pistolen und insbesondere Maschinenpistolen sehr viel seltener waren als Gewehre. Für Reliktejäger, die nach Schusswaffen suchen, sind alle Funde dieser Art toll, aber Maschinenpistolen sind unter den erstrebenswertesten Funden. Anscheinend hatte ich eine der 574 Maschinenpistolen der Division gefunden.


Gesamtansicht PPSH 41, gereingt.

PPSH 41, gereinigt

Die Waffe ist geringfügig nach oben verbogen. Der Vorderteil fluchtet nicht genau mit dem Hinterteil. Deshalb lässt sich die Waffe nicht mehr 100% schließen. Es gibt immer einen Spalt zwischen den hinteren Teilen, wie man auf dem Bild sieht. Vielleicht versuchte jemand die Waffe zu beschädigen.


Vorderteil PPSH 41, gereinigt.

PPSH 41 gereinigt, vorne.





Hinterteil PPSH 41, gereinigt.

PPSH 41 gereinigt, hinten.





Gereinigt, Ansicht 1

PPSH 41, Ansichten 1

Es folgen Ansichten aus verschiedenen Blickwinkeln.



Gereingt, Ansichten 2

PPSH 41, Ansichten 2

Ansicht 2. Das linke Bild zeigt die Reste einer Seriennummer nahe des unteren Endes.



Gereinigt, Ansichten 3

PPSH 41, Ansichten 3.

Ansicht 3. Stempel "20" an der Kimme im Bild unten links.


Von Büchsenmacher delaboriert.

PPSH 41, delaboriert.

Teil des Laufs einer delaborierten PPSH 41, einer russsichen Maschinenpistole aus dem 2. Weltkrieg. Deutlich sind die Löcher zu erkennen, die der Büchsenmacher in den Lauf bohrte.

Die Waffe wurde von einem Büchsenmacher delaboriert, nachdem die obigen Bilder gemacht worden waren. Er bohrte einige Löcher in den Lauf, schweißte einen gehärteten Stahlstift in den Lauf und führte noch weitere Modifikationen durch.



Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu



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