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Lage der SS Division (2/6)

Wie war die Lage der SS Division am Ende des Krieges?

Die Einführung zu den Suchberichten zum 2. Weltkrieg beschreibt die allgemeine Situation. Diese Information kann noch relativ einfach beschafft werden. Wie immer in der Welt der Sondengänger ist es weitaus schwieriger, Informationen zu einem geografischen Gebiet zu erhalten, das klein genug für eine Detektorsuche ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Studenten der Geschichte brauchen Reliktejäger extreme spezifische Ortsangaben. Das oben erwähnte große Bild zu kennen ist wichtig, aber ein Sucher muss seinen Finger auf ein 100 m x 100 m Areal einer Karte legen können. Dazu später mehr. Und er sollte sich in die Lage derer versetzen können, die die gesuchten Gegenstände verloren oder verborgen haben. Daher noch ein Wort zur SS.

SS

Der recherchierte militärische Verband gehörte nicht zur regulären deutsche Armee, der Wehrmacht, sondern zu der SS (Abkürzung für Schutzstaffel), einer Art militärischen Arm der NSDAP. Gegen den Widerstand der Wehrmacht, die die einzige Armee in Deutschland bleiben wollte, machte die Partei und insbesondere Himmler aus der SS eine zweite Armee. Die SS war kleiner als die Wehrmacht (ca. 1 Million vs. 14 Millionen Soldaten) und verkörperte die Nazi-Ideologie sehr viel mehr. Sie waren nicht unbedingt besser bewaffnet - da die Wehrmacht sie nach Möglichkeit bei der Materialvergabe benachteiligte - aber weitaus fanatischer.

SS Einheiten werden in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächlich mit Kriegsverbrechen in Verbindung gebracht. Ihre militärische Bedeutung trat dadurch in den Hintergrund.

Nicht jeder einzelne SS Soldat einer jeden SS Division kann automatisch mit Kriegsverbrechen und Konzentrationslagern in Verbindung gebracht werden. Nicht jeder, der bei der SS diente, teilte die ideologischen Überzeugungen seiner Führung. Nicht jeder war Freiwilliger. Einige wurden zum Dienst gepresst. Die meisten aber reizte wohl der Nimbus der Eliteverbände, wie bei allen Soldaten, in jedem Land, zu allen Zeiten.

Nach meinem Kenntnisstand wurde der hier betrachteten Division, zumindest im besprochenen räumlichen und zeitlichen Bereich, also in Deutschland des Frühjahrs 1945, keine Kriegsverbrechen vorgeworfen. Andererseits gab es mehrere Berichte, wonach Soldaten dieser Einheit und andere SS Leute von US Soldaten erschossen worden waren, nachdem sie sich bereits ergeben hatten. Die US Soldaten hassten alles, was nur entfernt mit der SS zu tun hatte, nachdem sie die Konzentrationslager wie z.B. Dachau entdeckt hatten. Sie suchten gezielt nach Soldaten mit Blutgruppentätowierung, da SS Soldaten eine solche hatten.

Militärisch gesehen waren SS Einheiten kampfstarke und disziplinierte Verbände, die aus ideologischen Gründen und aufgrund ihrer Konkurrenz zur Wehrmacht an militärischen Brennpunkten, unter besonders hohen Risiken und letztendlich auch mit besonders hohen Verlusten eingesetzt wurden. So zynisch es auch klingen mag: Sie hauptsächlich zum Terrorisieren von Zivilisten einzusetzen, wäre eine Verschwendung wertvoller militärischer Ressourcen gewesen. Auch ihre militärischen Gegner erkannten ihre Fähigkeiten als Soldaten an. So zollte US General Patton der hier betrachteten SS Division offen seinen Respekt. Er nannte sie eine "Bande disziplinierter Hurensöhne", was aus dem Mund dieses Haudegens ein besonderes Lob darstellte.


Mannstärke

Die 17. SS Division ging durch zwei Jahre mehr oder weniger konstanter Kämpfe, bevor sie an den abgesuchten Arealen ankam. In dieser Zeit hatte sie große Verluste. Sie wurde häufig da eingesetzt, wo die militärische Situation am schlimmsten war. Obwohl sie umfangreiche Verstärkungen erhielt, war ihre tatsächliche Stärke gegen Kriegsende weit von ihrer Sollstärke entfernt. Die Stärkemeldung vom 31. Januar 1945 zeigt, dass sie bei einer Sollstärke von 16.000 Soldaten nur 2600 dienstfähige Männer hatte, davon 67 Offiziere.

Ausrüstung

Bezüglich leichter Bewaffnung war die Situation besser. Von 3031 zugewiesenen Pistolen waren 2441 tatsächlich verfügbar. Die Zahlen für die Maschinenpistolen waren 1470 zu 572, bei Gewehren 10911 zu 9588. Die meisten Waffen waren verwendungsfähig mit Ausnahme der wichtigen leichten Maschinengewehre (nur 46 von 507).

Diese Zahlen werden genannt, um das Potential der Reliktejäger für Waffenfunde zu demonstrieren. Selbst wenn man annimmt, dass die Division große Teile ihrer Ausrüstung nach dem 31. Januar ohne Möglichkeit des Ersatzes verlor, trug sie immer noch eine immense Anzahl von Waffen bei sich. Beim Marsch in die Gefangenschaft war den Soldaten befohlen worden, ihre Waffen unbeschädigt mit sich zu führen. Trotzdem, sollte es nicht möglich sein, wenigstens eine noch nach 60 Jahren zu finden?

Die wertvollste Information bezüglich der Einheit waren, wie oben erwähnt, die beiden genannten, präzise lokalisierte Orte, der besetzte "Totenkopfhügel" und die "Kreuzung". Beide Areale suchte ich mit einem Metalldetektor ab.

So viel zum theoretischen Hintergrund, wie er sich durch die Recherche abzeichnete. Nun zu der tatsächlichen Suche auf dem Areal "Kreuzung". Würde sie produktiv sein? Dies ist der Moment, an dem die theoretische Arbeit ihrer praktischen Wert erweisen musste. Waren die Quellen verlässlich, übertrieben sie oder waren es schlicht Märchen? Oft liefern die Quellen - auch seriöse! - eindrucksvolle Geschichten, aber wenn man die Orte tatsächlich besucht und als Sondengänger absucht, dann ist partout nichts zu finden. Nun kam der Moment der Wahrheit.

Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu



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