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'Totenwald'

Ort des Geschehens

Üblicherweise mache ich auf dieser Website keine Ortsangaben. In diesem Fall jedoch ist es sinnvoll, zumindest grobe Angaben zu machen in der Hoffnung, dass eines Tages in Leser in der Lage sein wird das Rätsel zu lösen. Falls Sie dazu etwas sagen können, so nehmen Sie bitte Kontakt auf über die im Impressum angegebene Emailadresse.

Vor einigen Jahren suchte ich in Oberbayern, in der Nähe des alten Dorfes Sensau. Sensau liegt bei Steinhöring im Landkreis Ebersberg östlich von München.

Sensau

Sensauer Moos

Sensau liegt am Rand eines großen Feuchtgebietes. Die Erde ist fast schwarz und für den Ackerbau fast schon zu feucht. Eine sehr stille Landschaft. Das Bild zeigt die Straße, die nach Sensau führt.

Aus Sicht eines Sondengängers ist Sensau - eher durchschnittlich - interessant aufgrund einer Erhöhung über dem Ort, auf der wohl einst eine hölzerne Burg stand. Sollte dort jemals etwas Interessantes im Boden gelegen haben, so ist es nun weg. Eine zweite Sehenswürdigkeit, so wissen es die Einwohner, ist ein Bombenkrater in einem nahegelegenen Wald. Und es gibt eine mittelalterliche Straßenkontrollstation in einem Wald 1 oder 2 km von Sensau entfernt, auch ohne Funde.

Der Hauptgrund, warum Sensau auf der Landkarte der Sondengänger verzeichnet ist, ist ein bronzezeitliches Beil, etwa 3500 Jahre alt, das dort per Zufall gefunden wurde. Leider wurde es von einem Landwirt gefunden, der keine Ahnung von seinem Alter hatte, das merkwürdige grüne Beil nachschärfte und mehrere Jahre unbekümmert auf seinem Hof verwendete. Später wurde dies bekannt und der Landwirt gab den Fund an ein lokales Museum.

Wo ein Bronzebeil war, da konnten noch mehr sein. Nach dieser goldenen Sucherregel suchte ich in einem Wald in der Umgebung von Sensau. Es wurde schnell klar, dass ich nicht der erste war, der diese Idee gehabt hatte. Die einschlägigen Anzeichen machten deutlich, dass ein anderer Sucher nur wenige Tage vorher dort gewesen war. Er grub keine Eisenobjekte aus, so dass ich vermute, dass er ebenfalls hinter Bronzeobjekten her war. Mit seiner Entscheidung, keine Eisenobjekte auszugraben, lag er in diesen Fällen richtig. Ich weiß es, denn ich grub an diesen Stellen und fand nur Schrott.

Der Tag verlief ohne nennenswerten Funde, nur ein verrottetes Abzeichen der Hitlerjugend und ein toter Raubvogel. Es wurde schon dunkel im Wald, als ich den Gegenstand fand um den es in diesem Bericht geht.


Die Platte

Platte "Totenwald"

Es war eine Platte aus Hartpappe, die etwa 100 m von der oben abgebildeten Hauptstraße entfernt auf dem Waldboden lag. Ihre Größe kann aus den Stiefeln abgeleitet werden, die unten im Bild sichtbar sind.

Die Beschriftung lautete

"Der Totenwald
Seid 1930 liegen hier 20 Tote"

Der Machart nach wurde sie wohl von einem Kind geschrieben. Der Autor bemerkte zu spät, dass nicht genug Platz vorhanden war um alle Buchstaben fett zu schreiben. Und er schrieb "seid" statt "seit".

Andererseits ist der Inhalt sehr präzise. Zahlen und Daten werden genannt. Denken sich kleine Kinder so etwas aus?

Die rote Zickzacklinie erinnert, wenn gespiegelt, an die SS Runen.

Die 1920er Jahre, und insbesondere bevor Hitler 1933 an die Macht kam, waren ein Phase großer gesellschaftlicher Unruhe. Die beteiligten Parteien waren teilweise bewaffnet und manchmal wurde jemand erschossen. Aber ein geheimes Massaker, vielleicht sogar ein Massengrab, mit 20 Toten erscheint doch sehr unwahrscheinlich. Ich habe die Geschichte Sensaus nicht in allen Details studiert, aber in den mir bekannten heimatkundlichen Werken wurden nie 20 vermisste oder getötete Personen erwähnt.

Ich erwähnte die Platte und ihre Beschriftung gegenüber einem damals etwa 55 jährigen Einwohner von Sensau. Er hatte nie von so einem Zwischenfall gehört und konnte sich auf die Inschrift auch keinen Reim machen.


Copyright (C): Thorsten Straub, www.sondengaenger.eu



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